Circuit

Textilkunst in Darmstadt

Zyklische Ausstellungs Reihe

Circuit 02

Wolfkehlscher Park

23./ 24. und 30./31.08.25

Ich suche & kuratiere jedes Jahr eine/n andere/n Textilkünstler/in der/die mit mir künstlerisch an der Frage arbeitet, wie wir mit den grossen Themen der Zeit, allem voran dem Klimawandel umgehen können. Textiles Material und organische Strukturen sind sich sehr ähnlich und gehen eine gute Verbindung ein.

Circuit 01 wurde am 27.6.24 durch den Oberbürgermeister H.Benz eröffnet und fand auf der Rosenhöhe Darmstadt statt

@naehbild 

Mehr zu mir: www.dinaeht.de

Kreisförmig angeordnete Baumgruppe

Naturdom

Kreisläufe

Kraft der Kunst

Alte Kreisläufe beginnen sich durch die Erderwärmung zu verschieben, Lebensketten werden gestört, was Halt gab, wird teilweise instabil. Hier ansetzend will Circuit einen weitenden Raum schaffen, der dazu einlädt in Resonanz zu gehen.

Um Kreisläufe dreht es sich im Projekt auf verschiedenen Ebenen – zunächst in der Anordnung der Ausstellungssituation, der Bäume und Kunstwerke und der jährlichen Wiederkehr der Ausstellung. Auch manches Besucherverhalten passt dazu – man kann auf seinem ganz eigenen Kreis-lauf vorbeikommen. Der Park als natürlicher Erholungsraum fördert hier den parasympatischen Teil des Körperkreislaufes. Ebenfalls in den Inhalten und Materialien der Kunstwerke ist der Kreislauf präsent.

„In meiner aktuellen Serie Gyration nehme ich die Grundform des Kreises als Symbol für biodiverse Zyklen und setze fragmentierte Elemente von Tieren neu zusammen. Die schwindende Artenvielfalt und damit die Gefahr der unterbrochenen uralten Kreisläufe werden mit der Schönheit von Tieren kombiniert und fühlbar gemacht. Das textile Material ist dabei dem organischen Material sehr ähnlich und steht hier auch für das grosse Netzwerk und Geflecht der Natur.“

Wie fühlt es sich an, wenn das Selbstverständnis geht, dass die Natur so bleibt wie sie ist. Was kann die Kunst dazu beitragen in Zuversicht zu bleiben. Welches schöpferische Tun ist aktuell sinnvoll – für einen selbst und das grosse Ganze. Circuitproject zieht einen Kreis, möchte dafür Raum schaffen.

„Die lebendige Landschaft beginnt da, wo wir -wenigstens für Momente- aus unserem Lebensstil des Ressourcenverbrauchs und der verzweckten Natur heraustreten und uns dem stellen, was ausser uns lebt und weiter leben will. Sie ist dabei nur scheinbar ein passiver Partner. Sicher, sie ist, wie sie ist, sie meint niemals uns als Person. Aber sie ist zugleich höchst lebendig und gibt uns vielfältigen Anlass, auf sie zu reagieren. Wenn wir sie als aktives Gegenüber verstehen, dann entsteht tatsächlich ein Dialog. Und zwar einer, der- wie ein gutes Gespräch unter Menschen- etwas bewegt in uns. Quelle: Draußen gehen, Christian Sauer, Hermann-Schmidt-Verlag“

„Ein Kunstwerk ist ein geklärtes, verstärktes, ausdrucksstarkes Gegenstück zur Wahrnehmung des Künstlers. Man kann davon ausgehen, dass Ausdruck in einem Objekt eine physische Manifestation psychischer Prozesse darstellt. Die Struktur der künstlerischen Form vermittelt präzise die Idee, die der Künstler zum Ausdruck bringen will. Diese Vermittlungsarbeit ist für Arnheim die zentrale Aufgabe der Kunst, nämlich innere und äußere, unbewusste und bewusste Natur zu verbinden.“ Quelle: Psyche & Ästhetik, Karin Dannecker